Ein tolles DIY-Projekt: An einem guten halben Tag aus (alten) Euro-Paletten ein Hochbeet erschaffen!
Inhaltsverzeichnis
Warum Hochbeet und warum jetzt?
Upcycling aus Paletten ist gerade mächtig im Trend. Und auch der eigene Anbau von (Bio-)Obst und Gemüse ist eine wirklich tolle Sache. Warum dann nicht aus Europaletten ein schmuckes Hochbeet bauen? Das kannst Du ohne Probleme alleine schaffen. Allerdings schadet es nicht, wenn beim Zusammenschrauben jemand mit festhält.
Ich höre es in meinem Ohr schon klingeln: “Mandy, warum baust Du jetzt im Herbst ein Hochbeet?”
Weil ich dann bis zum Frühjahr Zeit habe, es zu füllen 😉
Wie groß wird das Paletten-Hochbeet?
Ich habe mein Hochbeet ziemlich groß gebaut, aber ich denke oft zu groß und ich koche auch immer zu viel…
Meins hat eine Breite von 2,40 m, also 2 Paletten längs aneinander und ca. 1,50 m in der Tiefe. Es geht auch die kleinere Variante von 1,20 m X 1,50 m. Das ist Geschmackssache. Es kommt natürlich auch drauf an, wieviel Platz Du hast, und ob Du günstig an Paletten kommst, oder ob Du sie teuer im Baumarkt kaufst.
Bitte lies Dir die Anleitung einmal ganz durch, bevor Du anfängst. Vielleicht entdeckst Du am Ende noch etwas, was für Dich schon vorher wichtig gewesen wäre.
Was brauchst Du für das große Hochbeet?
Gebraucht habe ich dafür Folgendes:
- 7 Paletten (6 gehen auch für das Große, das erkläre ich weiter unten)
- 2 Balken á 2 m mit einer Kantenlänge von 60 cm
- passende Holz-Schrauben 70-80 mm
- 1 Rolle Wühlmausgitter* 1 m x 5 m
- 1 Rolle Noppenfolie*. Ich weiß, wenn man nachmisst, erscheint es einem zu knapp. Aber 1 Rolle reicht!
Außerdem:
- Wetterschutz-Lack
- Akku-Schrauber
- Tacker
- (Stich-)Säge
Schritt 1: Paletten lackieren, falls gewünscht
Ich habe das Glück, einen Kompressor zu haben. Und den habe ich ausgiebig benutzt: Damit hab ich (mit passendem Zubehör) zuerst die Paletten gesprüht. Man kann sie auch streichen oder bestimmt auch unbehandelt lassen. Ich hab mich allerdings für Dunkelgrün entschieden. Sieht bei mir im Garten gut aus und das Hochbeet hält länger. Untendrunter eine Maler-Folie und los gehts. Mir hat es echt Spaß gemacht.
Zum Sprühen muss die Farbe mit Wasser verdünnt werden, das habe ich nach Gefühl direkt im Spray-Becher gemacht. Da muss man sich ein bisschen herantasten, aber das ist nicht schlimm. Wenn es zu dickflüssig ist, “spratzelt” die Farbe nur – dann etwas mehr Wasser dazu. Wenn Du zu viel Wasser erwischt hast (oder zuwenig Farbe), dann merkst Du das auch schnell. Entweder gibst Du dann noch ein bisschen Farbe in den Becher, oder Du musst halt nochmal drüber sprühen. Im Grunde genommen kannst Du nichts verkehrt oder kaputt machen, also trau Dich!
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, fertig lackierte Euro-Paletten im Baumarkt zu kaufen. Die kosten (meine ich) so um die 35 Euro. Das geht dann eben umso schneller, wenn man nicht lackieren muss und die Kosten nicht scheut.
Schritt 2: Balken ablängen (zurechtschneiden)
So eine einzelne Euro-Palette hat ein Maß von 120 cm x 80 cm x 15 cm. Sie steht dann hinterher auf der langen Seite aufrecht. Um die Paletten in den Ecken zu verbinden, kann man umständlich versuchen, durch diese Klötze zu schrauben, oder man stellt ein Stück Balken in die Ecke und schraubt die Paletten daran fest. Das ist vermutlich die einfachere Variante.
Also brauchen Deine Balken eine Länge von 80cm. Wenn Du von Deinen 2m-Balken jetzt je 2 Stücke á 80cm abschneidest, bleiben Dir von beiden Balken je 40cm übrig. Die werden nochmal halbiert. Diese Stücke brauchen wir bei der großen Variante, um die Paletten auf der längs-Seite zu verbinden.
Ob du die Balken mit einem Fuchsschwanz, einer Stich- oder Japansäge oder sonstwas zuschneidest, bleibt Dir überlassen. Was Du grade findest oder Dir besonders liegt. Wenn das Dein erstes größeres Projekt ist, dann versuch einfach verschiedene Werkzeuge und finde das für Dich Richtige!
Es geht auch nicht um Perfektion. Es geht darum, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen. Und danach etwas zu haben, das einen bereichert.
Hinterher die einzelnen Stücke wieder lackieren, falls gewünscht.
Schritt 3: Paletten zusammenschrauben
Jetzt wäre es von Vorteil, wenn kurz jemand mit anpacken oder halten kann: Am besten ist es, Du stellst Dir das wie ein großes “U” vor. Eine Palette stellst Du in die Mitte und rechts und links am Ende kommt jeweils eine Palette an die Ecke. Dieses “U” brauchst du nun zweimal. Auf dem Bild lässt sich vielleicht besser erkennen, was ich so umständlich beschreibe…
Die eben geschnittenen Balken sieht man hier in den Ecken und auch vorne auf der Längsseite. Die 80cm-Stücke in den Ecken und jeweils 20 cm unter dem obersten “Steg” und über dem untersten. Eine Wasserwaage hilft beim Ausrichten.
Falls Du Dich nicht traust, jetzt gleich alles einfach zusammen zu schrauben, dann spann Dir doch Dein Hochbeet erst zusammen. Dazu suchst Du lange Kabelbinder, Gürtel, Seile oder was Dir sonst so über den Weg läuft. Zwischen den Brettern ist immer genug Platz, um etwas hindurch zu fädeln. So spannst Du jeden Eck-Balken mit den beiden Paletten fest zusammen und kannst auch gleich sehen, ob alles passt. Umfallen kann jetzt auch nichts mehr, also ist Dein Helfer entlassen 😉 Jetzt kannst Du aber wirklich schrauben, es kann nix schief gehen dabei. Im schlimmsten Fall verrutscht Dir irgendwas. Das heißt Schrauben wieder raus, gerade rücken, Schrauben wieder rein. Da geht nichts kaputt, es dauert nur etwas länger.
Falls Dein Garten auch so krumm ist, wie meiner, solltest Du versuchen, mit Pflastersteinen oder ähnlichem, die Höhenunterschiede auszugleichen. Dann muss ein Stein unter einen Block. Auch hier hilft wieder die Wasserwaage. Wenn Du selbst keine hast: Vielleicht hat Dein Handy eine App dafür. Dann brauchst Du jedoch noch eine Verlängerung. Einer der Balken würde sich bestimmt eignen.
Und? Sieht doch schon aus, wie ein Hochbeet?!?
Schritt 4: Wühlmausgitter ins Hochbeet an die Paletten tackern
Nachdem wir nicht wollen, dass die Nager unsere Möhren von unten aufessen, bringen wir ein Gitter an. Das wird auf dem Boden ausgelegt und rundherum an den Paletten festgetackert. Schneiden kann man das Gitter mit einem Saitenschneider, bitte sei aber vorsichtig mit der Rolle. Das Gitter will sich immer wieder zusammenrollen, wenn man also nicht aufpasst, kann es sein, dass man die Drähte im Bein stecken hat. Nicht lebensbedrohlich, aber unschön. Lange Hose und Handschuhe helfen auf jeden Fall.
Ich hatte nur einen Hand-Tacker zuhause und wusste schon vorher, dass der mich wahnsinnig machen würde, also hab ich mir einen neuen gekauft. Ich hatte schon so einen schicken Akku-Tacker im Korb, bis mir mein Kompressor eingefallen ist. Also hab ich Akku gegen Druckluft getauscht und bin hochbegeistert. Das kostet null Anstrengung und geht super schnell. Im nächsten Schritt brauchte ich ihn auch nochmal.
Wenn Du magst, kannst Du auch unter dein Hochbeet noch so ein Unkraut-Stop-Vlies* legen. Ob ich das hätte tun sollen, wird die Zeit zeigen 😉
Vielleicht fragst Du Dich so langsam, was aus Palette Nummer 7 geworden ist. Ich sags Dir: Die wird zerlegt und als Ersatzteil-Spender benutzt. Am besten organisierst Du Dir dafür ein Brecheisen.
Schritt 5: Noppenfolie und Stützen im Paletten-Hochbeet anbringen
Bevor ich mich wieder um Kopf und Kragen schreibe, kommt diesmal das Foto zuerst. Das Schwarze am Rand ist diese Noppenfolie*. Die wird mit den Knubbeln nach außen locker an die Paletten getackert. Im Umgang mit dem Tacker haben wir nach dem Wühlmausgitter ja Übung.
Oben und unten (unten sieht man schlecht, hab das Foto vergessen) wird noch eine Verstärkung angebracht. Dazu nimmst Du entweder zwei dieser “Fuß-Leisten” mit Blöcken und schraubst sie fest. Oder wenn das mit dem Ablösen nicht so gut funktioniert hat, wie bei mir, dann nimm Winkel zu Hilfe.
Die anderen Bretter der Bonus-Palette kannst Du, wenn Du magst, außen unter die Fuß-Aussparungen schrauben. So hast Du die Möglichkeit, in die Zwischenräume noch kleine Blumen- oder Kräutertöpfe zu stellen. Oder Du kannst dein Gartenwerkzeug hinein legen. Ganz, wie Du magst.
Ich möchte gern im Frühjahr noch kleine Tafel-Stücke vorne dran machen, dann kann ich gleich darauf schreiben, was da wächst.
Wenn Du noch Fragen oder Anregungen hast: nicht schüchtern sein, dafür gibt´s unten die Kommentar-Box 😉
*Hinweis: Die mit “*” (Sternchen) gekennzeichneten Links sind so genannte Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, falls Du meiner Produkt-Empfehlung folgst. Selbstverständlich ändert sich am Preis für Dich nichts.
Schreibe einen Kommentar