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Detaillierter Baubericht zu dem Holzbausatz H.M.S. Bounty von Constructo mit Fotos meiner Fortschritte
Liebe auf den ersten Blick
Es war einmal die enthusiastische Mandy, auf der Suche nach einem neuen Projekt. Da schlurfte sie (also ich) in ihrem Lieblings-Laden rum und kollidierte sozusagen mit der Bounty.
Die Packung ist mir sofort ins Auge gesprungen, ich hatte eigentlich etwas anderes im Sinn, und ich sah mir die Bilder an.
Da standen wir so im Laden – die Bounty und ich – und guckten uns verliebt an. Manchmal reißt es einen von den Füßen. So in etwa ging es mir mit diesem Schiff. Ich habe keinen blassen Schimmer von Schiffen oder dem Meer oder sowas. Holz in meinen Händen allerdings finde ich toll. Zugegeben: hätte da ein Windrad, oder ein tolles Auto oder sonstwas als Holz-Bausatz rumgelegen, wäre ich vielleicht nicht so spontan-verliebt gewesen.
Aber es war halt die Bounty da und hat mich angeguckt.
Billige Flirts soll man nicht mit nach Hause nehmen, aber die Bounty war in diesem Laden mit knapp 100 Euro nicht wirklich billig, also hab ich sie abgeschleppt…
Es war ein toller Moment, sie auszupacken. Und dann kam das Erwachen:
Ernüchterung
In der Packung lagen neben der schriftlichen Montage-Anleitung auch ein bisschen Werkzeug, der Schiffs-Rumpf, jede Menge Kleinteile, Hölzer und Garn.
Ich hab also alles erstmal ausgepackt, vor mich hingelegt, inspiziert und gestaunt. Mir war nicht wirklich klar, wie ich daraus ein Schiff bauen sollte.
Vielleicht kennst Du ja diese Holz-Bausätze für Kinder. Gibt es oft im Baumarkt und in verschiedenen Designs. Das sind mit Laser geschnittene Einzelstücke, die man nur aus der Platte lösen und dann zusammentüfteln muss.
So war das mit der Bounty nicht!
Schon die Montage-Anleitung liest sich wirklich schwer für jemanden, der das erste Schiff vor der Nase hat und ein Landei ist, wie es im Buche steht. Begriffe wie Bug, Heck und Mast hat man ja schon mal gehört. Aber witzig wurde es bei Nagelbank, Schandeckeln, Schiffsrippen oder Randsomhölzern. Ich hätte die Anleitung nicht lesen sollen, bevor ich anfing.
Los geht´s:
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Insofern blieb mir ja schon aufgrund der Anschaffungskosten nix anderes übrig, als loszulegen. Und es hat dann auch echt Spaß gemacht. Nachfolgend jetzt die einzelnen Schritte der Anleitung und meine Umsetzung dazu.
Vorbereitung
Bevor ich überhaupt irgendwas mit dem Holzklotz angestellt habe, hab ich mir von der Zeichnung eine Kopie gemacht und den Umriss der Draufsicht ausgeschnitten. So hatte ich einen besseren Überblick, was wo hin kommen sollte. Auch das Anzeichnen von Bohrlöchern oder Klebestellen ging damit ganz gut.
Schritt 1-3:
Beplankung ist eingeritzt, die Bohrungen für die Masten erstellt. Die Biegungen für die aufgesetzten Bug-Teile habe ich nach ausführlicher Lektüre im Internet mit einem Lötkolben hinbekommen. Erst anfeuchten – aber nicht zu lang – und dann mit Wärme biegen. Angeklebt habe ich das mit Holzleim von Pattex.
Bei Teil Nr. 5 wurde es das erste Mal spannend: Aus den beiliegenden Leisten musste die richtige Stärke gefunden und auf die passende Länge zugeschnitten werden. Bisher war alles vorgefertigt und musste nur passend gemacht werden.
Nachdem ich das Prinzip verstanden hatte, ging das ganz gut. Das richtige Stäbchen finden, es mit ein bisschen Überhang abschneiden. Und dann wieder passend hinfeilen. Das Abschneiden habe ich anfangs tatsächlich mit einer Laubsäge gemacht. Im Verlauf dieses Projekts habe ich aber gemerkt, dass ein Seitenschneider fast besser funktioniert.
Schritt 4 und 5
Hier sieht man deutlich, dass ich von der Verwendung von Wäscheklammern auf diese Bastel-Klemmen* umgestiegen bin, das funktioniert wesentlich besser. Die Anschaffung lohnte sich aber wirklich, weil ich die für andere Projekte auch immer wieder brauche.
Schritt 6 und 7
Wenn man einmal mit dem Biegen und Ankleben der dünnen Leisten fit ist, geht es recht einfach von der Hand. Ich bin dann auch von Holzleim auf Sekundenkleber umgestiegen, weil gerade da an der Seite ein Verklemmen echt schwierig ist.
Schritt 8
Das war einer der Schritte, der für mich echt am Schwierigsten war. In der Anleitung heißt es sinngemäß, man soll diese kleinen Stäbchen zuschneiden, ankleben und dann zurecht feilen. Jetzt mal ehrlich: wenn man versucht, da hinterher dran herum zu schmirgeln, hat man es IMMER wieder in der Hand! Ich weiß ernsthaft nicht, wie das gehen soll. Bestimmt hab ich in der Zeit ein paar graue Haare bekommen…
Schritt 9
Wie man sieht, hab ich es irgendwann doch noch hinbekommen, auch wenn ich dann immer mal wieder den kompletten Handlauf abgerissen habe. Aber als Komplett-Teil lässt er sich einfacher wieder anbringen. Die Mühe hat sich auch gelohnt. Ich finde schon, dass langsam ein Schiff daraus wird.
Schritt 10 und 11
Auch wieder ein ganz schönes Gefitzel, aber das Ergebnis ist sehr sehenswert, wie ich finde. Erstaunt bin ich immer, was Kontraste für eine tolle Wirkung haben.
Schritt 12
Wie man auf dem Bild erkennen kann, ist der Sekundenkleber ein bisschen verlaufen. Das sieht jetzt zwischendurch zwar nicht so schön aus, aber die spätere Lackierung lässt dieses Manko verschwinden.
Für die Bohrungen habe ich einen Handbohrer verwendet, das war ein bisschen mühselig. Später hab ich mir dann so ein schickes Multi-Tool* gekauft – und es nicht bereut.
Schritt 13 bis 15
Also ich sag mal so: ohne Geduld geht hier nix!
Schritt 16 bis 18
Um die Wasserlinie für die Lackierung herzustellen baut man sich am besten eine Art Podest für den Bleistift. Ich hab eine festere Schachtel genommen, den Bleistift drauf befestigt und hab dann rundherum eine Linie auf die Bounty gezeichnet. Die kann man dann als Hilfslinie zum abkleben nehmen.
Schritt 19 und 20
Alle jetzt folgenden Fotos sind nachträglich gemacht. Ich habe versucht, die einzelnen Details möglichst genau ins Bild zu bekommen. Wenn ich trotzdem irgendetwas nochmal rauspicken soll oder Fragen auftauchen: Bitte einfach melden!
Zitat Anleitung: “Wickeln Sie die Sorrtaue Nr. 38 um die Klampböcke Nr. 37.”
De facto heißt das, einen Draht abzulängen und um übel filigrane Holz-Blöckchen zu wickeln. Und das bitte ohne, dass sie zerbrechen.
Aber Du siehst: Es ist möglich!
Schritt 21 bis 40
So, das ist aktueller Stand der Dinge.
Im Moment steht die Bounty auf dem Schrank. Ich hatte das mit der Takelage echt versucht. Aber entweder hab ich zu dicke Finger oder das falsche Werkzeug. Aber ich hab ständig irgendwas abgerissen und war frustriert. Deshalb hab ich das Projekt mal gedanklich in mein persönliches Rentenalter verschoben.
Vielleicht küsst mich schon vorher nochmal die Muse, oder jemand gibt mir einen Tipp, wie ich das mit den Knoten und Netzen hinbekomme. Besser, beides 😉
Du hast bis hierhin gelesen – Danke! Bitte sag mir warum. Hast Du nach einer Entscheidungshilfe gesucht? Oder einer Anleitung? Oder hattest Du einen ganz anderen Grund? Gibt es Lob oder Anregung? Hinterlasse mir doch einen Kommentar oder nutze das Kontaktformular.
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Hi mandy,
schaut ja ganz gut aus was du da gebaut hast 🙂
Ich soll das nun für meinen Vater auch nachbauen der hat allerdings die (schriftliche-)anleitung verschmissen kannst du vllt noch ein bild von den letzten schritten der anleitung hochladen?
du würdest mir so viel weiterhelfen .
Danke
Grüße
Johnny
Hallo Johnny,
danke für das Lob.
Meine ist leider noch nicht fertig, daher gibt es keine späteren Bilder. Oder meinst du die Anleitung selbst?
LG Mandy
Hallo Mandy ,
danke für deine Antwort .
Ja ich meine die Anleitung selbst.
Du hast das Foto hier von schritt 1 bis 43 hochgeladen. (mit den schriftlichen Ausführungen)
Kannst du du vielleicht die zweite Seite mit Schritt 44-48 auch noch hochladen?
wäre echt mega lieb.
Vielen lieben Dank
Grüße
Johnny
Das würde ich, wenn es sie gäbe. Leider hört die Anleitung damit auf.
😀
Danke
die erste Seite hilft mir aber auch schon
schönen Abend noch 😉
Ebenfalls, danke 🙂
Hi Mandy,
Du wolltest wissen warum ich bis zum Schluss gelesen habe? Weil es toll aussieht!😁Ich baue dasselbe Boot und bin gerade mit dem Rumpf fertig geworden. Da hab ich noch mehr Achtung vor deinem Ergebnis. Mach mal weiter, die Fertigkeiten dazu besitzt Du jedenfalls.
Beste Grüße aus Hennigsdorf,
Raphael
Oh wow, vielen Dank! 🙂
Awesome build. I have the same kit that I purchased at a charity yard sale but it was missing the written instructions. Any chance you have a set in English you would be wiling to share, or a pdf of the German version that I might get translated? Would certainly appreciate it. Bill
Oh hello, thank you 🙂
Yes, I have the instructions in English, too. If you want, I can send you the scan per mail.
Greetings, Mandy
Hi Mandy,
THANK YOU so much for uploading the photo directions; I recently found the kit in a thrift store for $9, but was missing the pictures!